Anton Matzoll – Luemer Toni

Als zweites von vier Kindern erblickte Toni beim Greiter kurz vor Weihnachten 1923 das Licht der Welt. Im Jahre 1929 übersiedelte die junge Familie mit den wenigen Habseligkeiten zur neuen Heimat, dem gekauften, aber sehr heruntergekommenen Luemer-Hof.
Ein Leben voller Entbehrungen in der Kindheit und bittere Erlebnisse in Krieg und Gefangenschaft haben sein junges Leben stark geprägt. Die schwere, oft mühsame Arbeit als begeisterter Bauer hat er nie gescheut.
Mit der Heirat der geliebten Frau Moidl 1959 begann für ihn ein neuer, glücklicher Lebensweg. Das junge Glück wurde mit vier Kindern beschenkt, trotz weniger Mittel und Einfachheit gelang es ihm, ein guter Vater und Ehemann zu sein.
Die Gemeinschaft der Familie, aber auch die Bereitschaft, die freie Zeit in verschiedenen Vereinen wie Feuerwehr und vor allem Kirchenchor zu investieren, waren für den Toni eine Herzenssache. Mit voller Überzeugung und Begeisterung setzte er sich viele Jahre hindurch für das kirchliche Geschehen ein.
Ein ständiger Begleiter waren ihm die Kirchenglocken, an deren Klang er sich bis ins hohe Alter täglich erfreute. Als ehemaliger „Turmbua“ versah er viele Jahre seinen Dienst im Marlinger Kirchturm, bis das Geläute schließlich elektrifiziert wurde. Besonders auf das Wetterläuten hat Toni immer viel Wert gelegt und diese Einstellung auch an seinen Sohn und Enkel weitergegeben.
Seinen größten Wunsch, im Kreise der Familie am geliebten Luemerhof den langen Lebensweg zu beenden, konnte ihm unser Herrgott am 18. Juli 2017 erfüllen.

 

Auf seinem Sterbebild hat die Familie ein Bild der „Marlinger Großen“, das ich einmal aufgenommen habe, anbringen lassen. Ich hatte auch die große Ehre den Text, der auf dem Bild abgedruckt ist „Herr, erhöre mein Gebet und lass mein Rufen zu dir kommen“ , auszuwählen. Für mich hat dieser Spruch in mehrfacher Hinsicht mit dem Leben von Toni zu tun:

  • als gläubiger Mensch hat Toni sicherlich oft sein Gebet – für sich und andere – vor den Hergott gebracht,
  • auch als Kirchenchorsänger war sein „Rufen“ Ausdruck der Verehrung und des Lobes für unseren Gott,
  • durch das Läuten der Kirchenglocken – besonders bei Unwettern – vertraute er darauf, dass Gott unser „Rufen“ erhört und uns vor größerem Unglück verschont.

Toni, lebe wohl und ruhe in Frieden!

               

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